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Peking, 01.-05.05.2011
Peking: 01.05.2011, Fahnenwechsel, Platz des Himmlischen Friedens
Der Wecke klingelte um kurz vor 3:00 Uhr. Es ist der 1. Mai. Heute sollte es auf dem Platz des Himmlischen Friedens einen Fahnenwechsel geben. Das bestellte Taxi kam pünktlich um 3.40 Uhr. Das war auch nötig, um einen guten Platz in den ersten Reihen zu bekommen. Ich wusste nicht, was auf mich zukam. Wir waren so um 4:45 Uhr am Platz angekommen, wo die Parade stattfinden sollte. Kaum waren wir da, ging das Rennen auch schon los. Für das Ereignis war schon alles abgesperrt, und die Menschen strömten von allen Seiten auf den Platz. Wir hatten Glück, das wir zeitig da waren. So standen wir in den vordersten Reihen, unerläßlich für einen guten Überblick. Es war aber noch dunkel und der Platz war nur normal beleuchtet. Wir standen eine ganze Weile, bis etwas passierte. In der vordersten Reihe stand Polizei in schwarz und dahinter die Armee in grün gekleidet. In 2-er und 3-er Reihen. Es wurde der
Sitz der Uniform und die Ausrichtung zu den Kameraden mehrfach kontrolliert. Mittlerweile war es 5:00 Uhr und es war Musik zu hören, das Zeichen, dass es losging. Mittlerweile war es etwas heller geworden. Das Musikcorps kam aus dem mittlerem Tor der verbotenen Stadt. Ihr folgte eine kleine Gruppen Soldaten in 2-er Reihe mit der Fahne. In einer Zeremonie wurde Sie am großen Fahnenmast befestigt. Einer von den Soldaten
gab ihr den Schwung, um sie dann zu hissen. Schließlich flatterte sie im Wind. Alle Zuschauer zückten ihre Handys oder Kameras, um diesen Moment festzuhalten. Das Spektakel war nach
15 Minuten vorbei und die
Menschenmasse löste sich auf. Die Soldaten marschierten in 2-er Reihe davon. Postierten
sich an anderer Stelle, um sich fotografieren zu lassen. Während wir so über den Platz schlenderten wurde ich immer wieder angesprochen. Sie wollten sich mit mir fotografieren lassen, mal Erwachsene, aber auch kleine Kinder mit strahlenden Augen. Sie kamen wohl aus der Provinz
und werden kaum Gelegenheit haben,
sich mit einem Ausländer fotografieren zu lassen.
Wir sind dann ganz gemütlich ins Grand Mercure Hotel zum Frühstück gegangen. Ich hatte hier mehrmals gewohnt und das Frühstücksbuffet war wirklich ausgezeichnet.
Mit Kaffee und allem was dazu gehört, mit leckerem Obst zum Abschluss.
Da ich immer noch auf der Suche nach einem Freizeit-Sacko war, sind wir shoppen gewesen, aber ohne Erfolg.
Meine Größe ist in China schwer zu bekommen. Auf der Suche nach Kühne-Produkten war ich erfolgreicher. Ich fand sie in der Lebensmittelabteilung im Shopping-Center Sogo. Sehr beeindruckend war die gewaltige Rolltreppen-Anlage. Alles blitzte und spiegelte sich. Auf dem Rückweg haben wir Pekings größten Bookshop aufgesucht. Das Wort Bookshop ist etwas untertrieben. Es ist ein riesiges Kaufhaus mit über 6 Stockwerken, Büchern, Computern, CD´s, Videos, alles für die Unterhaltung. Yi war noch auf der Suche nach einem Translator chinesisch-deutsch. Das war aber eine Fehlanzeige. Sie hatten nur die normalen Übersetzer. Es gibt aber einen Hersteller aus Shanghai BESTA. Er wird seinem Namen gerecht. Dieser Translator beherscht 6 Welt-Sprachen: chinesisch, englisch, deutsch, französisch, japanisch und italienisch, mit einer hervorragenden Sprachwiedergabe. Wir fuhren noch zum Shopping-Center Wangfujing. Hier gab es noch einen anderen Bookshop in der Wangfujing Fussgängerzone. Hier waren wir erfolgreich. Yi hatte ein langes Gespräch mit der Verkäuferin und hat sich die Bedienung erklären lassen und alles notiert. Der Weg zurück erwies sich als erschwerlich. Erst wollten wir mit der Subway fahren; das Problem war, dass Hunderte vor uns das Gleiche vorhatten. Der Bahnsteig war hoffnugslos überfüllt. Es gab kein Durchkommen. Menschen und Gepäck wurden in den Zug gedrückt. Geleitet von einer aufkommenden Panik sind wir wieder umgekehrt. Wir entschieden uns den Bus zu nehmen, der dann nicht ganz so voll war. Das Pech war nur, dass er nicht ganz zu der Haltestelle fuhr, wo der Bus nach Tongzhou abfuhr. So mussten wir noch etwa 20 Minuten laufen. Hätten wir gewusst, was uns da erwartete, hätten wir uns den Fußweg ersparen können. Eine unübersehbare Menschenmenge warteten auf den Bus nach Tongzhou. Ich glaube, wir hätten mindestens 2 Stunden warten müssen. Wir entschlossen uns ein Taxi zu nehmen. Es war bereits 19:30 Uhr und wir waren seit 3:00 Uhr morgens auf den Beinen.
Peking: 02.05.2011, von Skorpionen und Seepferdchen
Heute noch ein Feiertag. Den wollten wir geniessen. Das Wetter war von feinsten
(28° Grad). Yi wollte noch einmal das Book-Center in der Wangfujing Fussgängerzone besuchen. Sie wollte sich erklären lassen, wie man auf dem Translator schreiben kann (das hatte sie Gestern vergessen zu fragen). Wir fuhren mit dem Bus in die Stadt, alles normal verlaufen.
Yi nahm sich noch eine Unterrichtsstunde und war glücklich und zufrieden. Auch Glashütte Original, die Uhrenmanufaktur aus Deutschland war mit einem Shop hier vertreten. Es war Mittag, und unsere Mägen knurrten. Gegenüber vom Book-Center gab es eine kleine Gasse, wo alles angeboten wurde, was eßbar war: Nudeln, Suppen, Mais, Obst, und Früchte am Spieß. Früchte in Karamel, aufgespießte Skorpione, zum Teil noch lebend, mit zappelnden Beinchen. Seepferdchen, Käfer, aufgespießte Wachteln, und auch echtes Fleisch am Spieß! Wir entschieden uns für das Letztere.
Auch heute standen an jeder Ecke Militär mit blank geputzten Helmen und starrem Blick. Sie wirkten wie hingestellt und nicht abgeholt, als hätte man ihnen gesagt: “Du bleibst
jetzt hier stehen und rührst dich nicht vom Fleck, ich hole dich in 3 Stunden wieder ab.
© bild und text k.völker
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